Der Hades und die Unterwelt der griechischen Mythologie

Der Hades und die Unterwelt der griechischen Mythologie

In der griechischen Mythologie ist der Hades das Reich der Toten. Regiert wird es vom gleichnamigen Gott des Totenreichs. Heute wird der Begriff verwendet, um auf die Unterwelt oder ein Reich des Todes und der Schatten hinzuweisen.

Hades, das klingt immer noch zum Fürchten. Auch wenn heutzutage niemand mehr bedroht ist, dort hin zu gelangen. Aber kann man sicher sein? Schauen wir uns an, was das für ein Ort war und wer sich dort aufhielt.

In der griechischen Mythologie war der Hades ein Ort, an den die Seelen der Verstorbenen nach ihrem Tod gelangten. Typischerweise wird er als düsterer und nebliger Ort beschrieben, der unter der Erdoberfläche liegt und von dem es keine Rückkehr ins Reich der Lebenden mehr geben sollte. Zombies kannte man damals noch nicht.

Oben: Hades Gemahlin Persephone, ihre Geschichte erklärt den Wechsel der Jahreszeiten und symbolisiert das Wachstum und die Erneuerung der Natur im Frühling.

Der Hades wurde nicht nur als Ort, sondern auch als Personifikation des Totengottes selbst angesehen, der ebenfalls Hades genannt wurde. Er regierte das Totenreich zusammen mit seiner Gemahlin Persephone, die er aus der Oberwelt entführt hatte.

Oben: Der Fährmann Charon bei der Arbeit

Der Fluss Styx umgab den Hades. Er musste von den Seelen der Verstorbenen überquert werden, oft mit Hilfe des Fährmanns Charon, der das übernahm, sofern sie ein Bestattungsritual erhalten hatten und den Obolus (eine Münze) für die Überfahrt bei sich trugen.

Kerberus, der dreiköpfige Hund, der kein lieber Geselle war, bewachte das Tor zur Unterwelt und verhinderte, dass die Toten entkamen und die Lebenden ungehindert eintreten konnten.

Oben: Gott Hades und Persephone beim Herrschen

Kerberus hatte eine Begegnung mit Herakles (auch bekannt als Herkules in der römischen Mythologie) als Teil der zwölf Arbeiten, die Herakles von König Eurystheus aufgetragen wurden. Die zwölfte und letzte Arbeit forderte Herakles auf, Kerberus ohne den Einsatz von Waffen aus dem Hades zu holen und ihn lebend zu Eurystheus zu bringen.

Oben: Ihm möchte man lieber nicht begegnen: Der Hund Kerberus beisst für drei

Die 5 Flüsse der Unterwelt

In der griechischen Mythologie fließen fünf Hauptflüsse durch den Hades, das Reich der Toten, wobei jeder Fluss eine spezifische symbolische Bedeutung hat, die mit dem Tod und dem Leben nach dem Tod verbunden ist. Die Existenz dieser Flüsse spiegelt die antiken Vorstellungen von den verschiedenen Aspekten des Todes und der Reise der Seele ins Jenseits wider. Hier sind die fünf Flüsse:

  1. Acheron: Der Fluss des Schmerzes oder der Trauer. Es wird gesagt, dass Charon, der Fährmann, die Seelen der Verstorbenen über diesen Fluss in den Hades bringt.
  2. Kokytos: Der Fluss des Weinens oder der Klage. Er symbolisiert die Trauer der Seelen über ihr Schicksal im Jenseits.
  3. Lethe: Der Fluss des Vergessens. Seelen, die von diesem Wasser tranken, vergaßen ihr früheres Leben, was als notwendiger Schritt vor der Wiedergeburt oder dem ewigen Frieden im Jenseits angesehen wurde.
  4. Phlegethon: Der Fluss des Feuers. Er fließt mit Flammen statt Wasser und symbolisiert die ewige Bestrafung der Verdammten.
  5. Styx: Der Fluss des Hasses, der die wichtigste und heiligste Grenze zwischen der Oberwelt und dem Totenreich bildet. Die Götter schworen ihre unbrechbaren Eide bei diesem Fluss, und seine Wasser boten Schutz und Macht.

Oben: Der Fluss Lethe

Jeder Fluss repräsentiert unterschiedliche Aspekte der Erfahrung nach dem Tod, von der Endgültigkeit des Vergessens bis hin zur Reinigung und Bestrafung. Diese symbolische Landschaft reflektiert die antiken griechischen Überzeugungen und Fragen bezüglich des Todes, der Ethik und des Schicksals der Seele nach dem Leben.

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Tartaros

Ein dunkler und tiefer Abgrund, der als Gefängnis für die Titanen dient und wo die Seelen der größten Sünder strenge Strafen erleiden. Es ist der finsterste Teil des Hades, oft als Ort der Qual und des Leidens beschrieben.

Charon kennen wir nun, ebenso Kerberus. Aber …

Wer hielt sich noch im Hades auf?

Oben: Die Richter des Totenreichs

  • Hades: Der Gott des Totenreichs selbst, Herrscher über die Unterwelt. Er regierte das Reich der Toten und sorgte für Ordnung unter den Seelen der Verstorbenen.
  • Persephone: Die Gemahlin des Hades, die einen Teil des Jahres in der Totenwelt verbrachte und den anderen Teil in der Oberwelt. Als Königin unterstützte sie die Herrschaft über die Toten.
  • Die Erinnyen: Die Furien waren Göttinnen der Rache, die Verbrechen wie Mord, Eidbruch und Unrecht gegen die Familie verfolgten. Sie quälten die Schuldigen mit ewigen Peinigungen.
  • Richter des Totenreichs: Drei Richter – Minos, Rhadamanthys und Aiakos – entschieden über das Schicksal der Seelen, indem sie sie entweder zum Elysium, zu den Asphodelwiesen (eine Art Zwischenschattenreich) oder zum Tartaros schickten, basierend auf ihren Taten im Leben.
  • Thanatos: Die Personifikation des Todes, oft dargestellt als unbewaffneter Jüngling. Er brachte die Seelen der Verstorbenen sanft in den Hades.

Diese beängstigenden Figuren und Kreaturen spielten Schlüsselrollen in der griechischen Mythologie. Sie hielten die Ordnung im Reich der Toten aufrecht und verkörperten die moralischen und kosmischen Gesetze des Universums, wie man sie sich damals vorstellte. Lies auch: 47 Schreckensgestalten der Griechischen Mythologie – Monster und Ungeheuer

Oben: Thanatos kann auch so dargestellt werden

Als vertiefenden Artikel empfehle ich: Die Unterwelt der griechischen Mythologie von Viktoria Groos.

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